Interdisziplinärer Lehrgang 10. Mai. 2025 in Dietzenbach
Ausrichter: SC Steinberg 1953 e.V: Aikido; TSV Heusenstamm 1873 e.V: Karate; S.K.G Rodgau 1888 e. V : Jiu-Jitsu
- Karateka eindeutig die größte Gruppe
- Sehr viele unterschiedliche Altersgruppen dabei (Kinder, Jugendliche, junge/ältere Erwachsene); besonders viele junge Karateka
Erstes Drittel: Aikido
- Zunächst längeres “Aufwärmen” mit Dehnübungen und Durchatmen zur Konzentration
- Übungen mit Partnern, z.B. Ausweichen
- Fokus auf Körperhaltung und Wahrnehmung des eigenen Körpers, bzw. der eigenen Energie (z.B. zwischen den eigenen Handflächen)
- Einige Bewegungsabläufe für Techniken; erst einzeln und ohne Partner, dann mit einem Partner
- Sah wirklich so aus, als wäre Aikido insgesamt am schwierigsten für die Sportler der anderen beiden Kampfsportarten gewesen
- Lange Bewegungsabläufe, die ohne Partner (und daher ohne sofort sichtbaren, bzw. verständlichen Effekt) schwer richtig nachzumachen waren
- Faszinierend, wie fließend die Bewegungen bei der richtigen Anwendung aussahen, aber ich und meine Partnerin konnten uns z.B. nicht so richtig vorstellen, dass das in einer tatsächlichen Verteidigungssituation wirklich effektiv wäre, weil die Techniken sehr so aussagen, als wären sie auf eine gewisse Dynamik untereinander ausgelegt
- Allgemein kam mir Aikido wegen der Eleganz, der fließenden Bewegungen und der Interaktion zwischen den Partnern eher wie eine “Kampfkunst” vor
Zweites Drittel: Karate
- Erstmal einzelne Schläge mit Verteidigung, danach Verteidigungsbewegungen
- Die letzte Wiederholung jeder Technik mit Ki-Ai
- Aufstellung in vier Reihen; die Übungen wurden immer von jeweils zwei Reihen gemacht, später hat sich jede zweite Reihe umgedreht, sodass sich gegenüberstehende, ungefähr gleich große Partner gebildet haben
- Die schnell aufeinander folgenden Wiederholungen der Techniken hat – vor allem am Ende mit dem Partner zusammen – viel Koordination, bzw. Konzentration erfordert, weil jede Bewegung eine Gegenbewegung hatte
- Die Schläge und Verteidigungen waren sehr methodisch und präzise
Letztes Drittel: Jiu-Jitsu
- Der Referent Uwe vom SKG Rodgau hat viel über den geschichtlichen Hintergrund der gezeigten Techniken gesprochen und sie in diesem Kontext erklärt
- Zunächst haben wir eine Rolle vorwärts gemacht, aber nicht mit sofortigem Aufstehen, sondern als hätten wir eine schwere Rüstung an – entsprechend sollten wir uns nach der Rolle erstmal auf dem Boden aufsetzen und dann aufstehen
- Die Karateka waren eher zurückhaltend und zögernd bei der Fallübung
- Danach Würger auf dem Boden, im Sitzen (z.B. Hadaka-Jime); Kontext einer Situation im mittelalterlichen Japan (Besuch beim Shogun)
- Meine Partner waren größtenteils Karateka; im Jiu-Teil war mein Partner sehr empfindlich beim Würgen, bzw. man hat gemerkt, dass er daran nicht gewöhnt war
- Zuletzt Techniken zur Abwehr von Stock und Schlägen im Stand
- Interessanterweise kam das manchen Aikidoka ähnlich schwierig vor wie anderen vorher ihre Techniken, obwohl ich sie z.B. viel naheliegender fand
Fazit
- Es war echt interessant zu sehen, wie jeweils auf die anderen Kampfsportarten reagiert wird (die Techniken, die Bewegungen etc.), aber es war natürlich auch insgesamt spannend, zu sehen, auf welche Art der Interaktion und Verteidigung sich die verschiedenen Kampfsportarten fokussieren
- Es herrschte eine offene und lernwillige Atmosphäre und jeder war sehr hilfsbereit, als die eigene Sportart präsentiert wurde
- Ich hab echt nette Leute kennengelernt und hoffe auf einen erneuten Austausch oder Lehrgang zusammen
geschrieben von Anna Kleinsorge