Förderpreis der Giesemer Fastnacht: Engagement über die Narretei hinaus
Zwei junge Frauen teilen sich den Förderpreis der Giesemer Fastnacht. Mit Leonie Korinth wurde bei der „Ufftakt“-Gala erstmals eine Mutter ausgezeichnet. Der von Elfriede und Lothar Mark gestiftete Preis würdigt Engagement, das weit über die Fastnacht hinausgeht.
Mit Baby den Saal dekoriert: Leonie Korinth, Jahrgang 2001, zum Beispiel gehört zu dem Team, das der dahinsiechenden Kerb in Jügesheim neues Leben einhauchte. Sie hat Ferienspiele für ihren Verein organisiert, ist im Freizeitsport aktiv, turnt und trainiert Freizeittanzgruppen. Das Tanzen hat sie mit gerade drei Jahren in die damalige TGS Jügesheim gebracht. „Rodauhippers“, Kindergarde, „Crazy Chicken“ und 2018 schließlich die Prinzengarde waren ihre Stationen. Heute trainiert sie die SKG-Garde. „Leonie hat sich über alle Ebenen der Giesemer Fastnacht entwickelt“, sagte Mark in seiner Laudatio. Der Fastnacht hat Leonie Korinth auch Mann und Kind zu verdanken. Über Julien Grimm kam sie ins Technikteam und lernte Andrej Korinth kennen. Seit sechs Monaten sind die beiden Eltern, vorige Woche war das Baby erstmals beim Dekorieren in der Aula der Georg-Büchner-Schule dabei. Leonie Korinth kümmert sich nicht nur im Verein um Kinder, sondern auch im Beruf. Sie studiert Lehramt für Grundschulen und befindet sich im Referendariat.
Svea Klein (22), die zweite Preisträgerin, kam schon im Babyalter mit ihrer Mama zum Mutter-Kind-Turnen. Nina Gröpl und Susan Hebeisen begeisterten sie fürs Wettkampfturnen, wo sie diverse Pokale gewann. In der Geschwister-Scholl-Schule in Hainhausen fand Svea Klein Geschmack an der Musik, das Saxophon ist seitdem ihr Instrument. Das spielte sie auch lange bei „Prösterchen“, dem Nachwuchsorchester der SKG-Fastnacht. Seit der Hochzeit von Leiterin Franziska Mahr gibt Svea Klein den Neun- bis 17-Jährigen den Takt vor. Ihre närrische Karriere in Stichpunkten: Tanz bei den „Crazy Chicken“ und in der Garde, Hilfe beim Kulissenbau und Kostümschneidern. „Aber es gibt noch eine andere Svea Klein“, wies Mark auf die ernste Seite der Förderpreisträgerin hin. Nach dem Abitur absolvierte sie ein freiwilliges soziales Jahr im Offenbacher Hospiz Fanny La Roche und begleitete Sterbende auf dem letzten Abschnitt ihres Lebensweges. Das Studium der Sozialarbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences war der nächste logische Schritt. Derzeit absolviert sie ein Praktikum in einem Offenbacher Seniorenzentrum.

